Informationen zur Methode Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie


Was versteht man darunter?

Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT) zielt darauf ab, durch Einatmen eines Gemisches aus reinem Sauerstoff und Luft Sauerstoffmangelzustände im Blut zu beheben.

Bereits seit dem 18. Jahrhundert ist bekannt, dass Sauerstoff in Form von Inhalationen medizinisch wirksam ist. Von Frankreich ausgehend fanden Therapien mit diesem Gas europaweite Verbreitung. Die SMT geht auf den deutschen Physiker Manfred von Ardenne (1907-1997) zurück. Von Ardenne war Leiter des gleichnamigen Forschungsinstituts in Dresden und beschäftigte sich neben seinen Erfindungen im Bereich der Funk- und Fernsehtechnik seit den 1960er-Jahren vor allem mit medizinischen Fragestellungen. Dabei interessierten ihn speziell die Zellatmung, der Zellstoffwechsel bei Krebserkrankungen und die Rolle des Sauerstoffs bei diesen Prozessen. Seine diesbezüglichen Studien hatten schliesslich die Entwicklung der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie zur Folge, die von Ardenne in den 1970er-Jahren erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Heute wird das Verfahren weltweit von Ärzten und Heilpraktikern eingesetzt.

Der Sauerstoff der Atemluft gelangt über die Lungenbläschen in das Blut und mit dem Blutstrom in alle Körperregionen. Aus den Kapillaren wird der Sauerstoff schliesslich in die Körperzellen transportiert, wo er die nötige Energie zur Aufrechterhaltung der zellulären Stoffwechselvorgänge liefert. Ein Sauerstoffmangel im Blut und im Gewebe wird zum Beispiel durch Luftverschmutzung, Bewegungsarmut oder Alterungsprozesse verursacht und kann auf Dauer zu einer herabgesetzten körperlichen Leistungsfähigkeit führen. Die Folge sind verschiedene funktionelle Störungen wie zum Beispiel eine Schwächung der Immunabwehr oder Durchblutungsstörungen.
Ziel der SMT ist es, einen bestehenden Sauerstoffmangel im Körper auszugleichen beziehungsweise die Fähigkeit des Organismus zur Sauerstoffaufnahme zu verbessern: Durch die Inhalation eines Sauerstoffgemisches erhöht sich der sogenannte Sauerstoffpartialdruck in den Arterien, eine verbesserte Sauerstoffsättigung des Bluts und der Körpergewebe ist die Folge. Dieser Effekt soll auch nach Beendigung der Inhalation über einen längeren Zeitraum anhalten.

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